Der Körperfettanteil des Menschen ist von hoher Bedeutung für die Gesundheit. Doch gleichzeitig ist es auch nicht einfach, den Körperfettanteil zu messen. Bei den verschiedensten Methoden zur Messung des Körperfetts können Abweichungen von bis zu 15 Prozent auftreten. So ist der ermittelte Körperfettanteil in den seltensten Fällen wirklich genau.
Die genaueste und zugleich am seltensten durchführbare Methode ist das Unterwasserwiegen, bei dem nach maximaler Ausatmung die Verdrängung des Wassers bestimmt wird und dadurch ein Rückschluss auf den Körperfettanteil möglich ist. Für den Hausgebrauch gibt es zwei verschiedene Methoden zur Messen des Körperfettanteils: Die Hautfaltenmessung und die Bioimpedanzanalyse.
Inhaltsverzeichnis
Körperfettanteil messen mit der Hautfaltenmessung
Die Hautfaltenmessung wird mittels eine Messgeräts (Kaliper) vorgenommen. Die verschiedenen Verfahren für die Hautfaltenmessung – von der 3-Punkt-Methode bis hin zur 10-Punkt-Methode – sind relativ einfach zu erlernen und bieten eine zuverlässige Möglichkeit, den Körperfettanteil relativ genau zu messen.
Dabei wird an verschiedenen Körperstellen die Hautfaltendicke gemessen und anhand einer Umrechnungstabelle der Körperfettanteil ermittelt.
Körperfettanteil messen mit der Bioimpedanzanalyse
Mit der Bioimpedanzanalyse wird der elektrische Körperwiderstand gemessen und in die verschiedenen Anteile der Körperzusammensetzung umgerechnet. Für die Bioimpedanzanalyse gibt es 4 verschiedene Geräte, mit unterschiedlichen Messmethoden.
Die genauste von allen ist die 2-Körperseitenmesstechnik, danach folgt die Körperseitenmesstechnik, die nur eine Körperseite in Betracht zieht. Weiter gibt es noch die 2-Handmesstechnik, die nur den Körperfettanteil des Oberkörpers misst sowie die Messung über eine Standwaage, die nur den Körperfettanteil des Unterkörpers misst.
Fettanalysewaagen messen den Körperfettanteil ungenau
Letztere ist die wohl bekannteste von den Analysewaagen, die schon in fast jeden Haushalt Einzug gehalten haben. Leider ist der Körperfettanteil durch eine solche Analysewaage gemessen relativ ungenau, da sie, wie oben beschrieben, nur den Körperfettanteil des Unterkörpers messen.
Verschiedene Fitnesscenter und Apotheken bieten die Messung des Körperfettanteils mittels der Bioimpedanzanalyse an. Bei solchen Angeboten ist immer auf die angewandte Messmethode zu achten, damit der ermittelte Körperfettanteil richtig eingeordnet werden kann. Abweichungen von bis zu 15 % sind keine Seltenheit.
Tabelle um den Körperfettanteil zu deuten
Frauen haben von Natur aus einen zirka 10 Prozent höheren Anteil an Körperfett als Männer. Was auf den ersten Blick als “gemein” erscheinen mag, liegt in der Sicherung der Fortpflanzung, also in der ausreichenden Versorgung des Embryos während einer Schwangerschaft begründet.
Sollten Frauen einen Körperfettanteil von 10 – 12 % unterschreiten, kann es zu Störungen der Östrogenproduktion kommen, mit Symptomen, die sich mit den typischen Wechseljahresbeschwerden vergleichen lassen.
Normwerte-Tabelle für den Körperfettanteil von jungen erwachsenen Frauen und Männern bis 35 Jahre (nach Biesalski et al.):
Normal
Grenzwertig
Adipositas
Extreme Adipositas
weiblich
20 – 29,9 %
30 – 34,9 %
35 – 44,9 %
> 45 %
männlich
10 – 19,9 %
20 – 24,9 %
25 – 34,9 %
> 35 %
Die Klassifikation des Körperfettanteils lässt sich je nach Alter noch weiter unterteilen. Je älter der Mensch, desto höher kann dabei auch der Körperfettanteil ausfallen.